Grundsätzliche Vorüberlegungen

Die eigenen vier Wände mit Vogelspinnen zu teilen, erschien noch vor wenigen Jahren vielen Menschen als äußerst skurril. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert. Die Terraristik ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Wohnzimmer geworden. Pioniere auf dem Themengebiet haben mit zunehmenden Information und wissenschaftlichen Daten es ermöglicht, die Terraristik einen immer größer werdenden Publikum zugänglich zu machen. Hinzu kommen noch technische Hilfsmittel, die es erlauben Tieren aus fremden Regionen der Erde die klimatischen Bedingungen zu simulieren, die sie für eine artgerechte Haltung und Zucht benötigen.

Die Vogelspinne als Haustier

Hat man sich für die Anschaffung einer Vogelspinne entschieden, liegt es meist daran, dass man von Natur aus eine gewisse Faszination für diese Tiere empfindet. Es gibt viele Menschen selbst in der Terraristik, die Riesenschlagen, Warane und Frösche halten, bei denen aber eine Vogelspinne niemals ins Haus kommen würde. Deshalb soll man vor der Anschaffung einer Vogelspinne als erstes mit den Personen sprechen, die selbst mit einer zusammenleben. Sind keine Einwände vorhanden, kann man sich über weitere Punkte Gedanken machen:

  • Platzbedarf

  • Standort des Terrariums

  • Anfallende Kosten

  • Zeitaufwand

  • Nahrung

  • Literatur

Da Vogelspinnen Lauerjäger sind, haben sie einen sehr geringen Platzbedarf. Mehr hierzu unter Punkt Terrarium. Obwohl das Gift der meisten Vogelspinnen nicht stärker als das Gift einer Wespe ist, sollte der Standort des Terrariums für Kinder nicht zugänglich sein. Die laufenden Kosten pro Tier für die Wärme und Futtertiere kann mit ca. 8 Euro pro Monat kalkuliert werden. Der zeitliche Aufwand für die Reinigung, Fütterung und das Wässern für die entsprechende Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 20 Minuten in der Woche. Somit sind Vogelspinnen sehr anspruchslose Tiere.

Hier ist besonders hervorzuheben, dass diese Tiere hervorragend für Personen geeignet sind, die in ihrer beruflichen Tätigkeit zeitlich sehr eingespannt sind und dennoch auf ein exotisches Haustier nicht verzichten möchten. Mit einem immer größer werdenden Bestand an Vogelspinnen verliert sich allerdings dieser Vorteil. Ein Urlaub von zwei Wochen stellt für diese Tier überhaupt kein Problem dar und man braucht keinen Freund oder Verwandten für die Pflege zu bestellen.

Ein weiterer wichtiger Punkt bevor man sich eine Vogelspinne anschafft, ist sich darüber im Klaren zu sein, dass Vogelspinnen Lebendfutter benötigen. Somit wird man nicht drum herumkommen auch Futterinsekten im Haus zu halten. Dieser Punkt sollte auch den Mitbewohnern klar sein.

Als Literaturempfehlung kann ich euch das Buch "Vogelspinnen" von Peter Klaas ans Herz legen. Dies ist in meinen Augen das beste deutschsprachige Buch, welches das Thema Vogelspinnen als Ganzes thematisiert. Der Artenteil liefert über viele bekannte Gattungen einen hervorragenden Überblick. Für einen Neuling auf diesem Themengebiet ist dieses Buch die erste Wahl. Erst bei weiterer Spezialisierung auf bestimmte Gattungen und Arten ist weitere Literatur empfehlenswert.