Die Verpaarung von Vogelspinnen

Verpaarung Theraphosa stirmi
Verpaarung Theraphosa stirmi

Die Verpaarung von Vogelspinnen ist eine aufregende und gleichzeitig auch gefährliche Situation für die Tiere. Auf den detaillierten Ablauf der Verpaarung selbst wird hierbei verzichtet. In der Literatur und auf etlichen Internetseiten wird dieser Prozess ausgiebig beschrieben.

 

Um Vogelspinnen erfolgreich zu verpaaren, können einige Maßnahmen getroffen werden, um einen Ausfall des Männchens oder sogar des Weibchens zu minimieren. Die Gefahr, dass das Männchen bei der Verpaarung gefressen wird ist immer vorhanden. Hat man mehrere Weibchen dieser Art im Bestand, so ist das Interesse dementsprechend groß, dass das Männchen für die Verpaarung von weiteren Weibchen genutzt werden kann. Um die Gefahr von Ausfällen zu minimieren, sollten die Weibchen vor der Verpaarung überdurchschnittlich gut gefüttert werden. In der Regel sind gut genährte Weibchen paarungswilliger und scheinen ihren Beutetrieb besser unter Kontrolle zu haben. Auch die Männchen sollen vor der Verpaarung vorsichtshalber gefüttert werden.

Verpaarung von Vogelspinnen
Verpaarung von Vogelspinnen

Des weiteren erscheint mir für die Verpaarung besonders wichtig, dass die Tiere ausreichend Platz für die Balz haben. Die meisten Männchen sind anfangs etwas zurückhaltend, deshalb ist es wichtig, dass sie eine Rückzugsmöglichkeit haben, um dann einen erneuten Anlauf zu starten. Um den Platz für die Tieren zu bieten, gibt es eine einfache Möglichkeit ohne die Tiere aus ihren Terrarien zu befördern.

 

Man hält das Weibchen sowie das Männchen in jeweils einem Terrarium mit den gleichen Abmessungen. Beispielsweise 30x30x40 cm. Die Länge und Höhe sind hier entscheidend, damit die Terrarien bündig abschließen. Für die Verpaarung werden die Terrarien einfach zusammengeschoben und die Falltüren entfernt. Somit besitzen die Tiere in diesem Beispiel eine Fläche von 60 x 30 x 40 cm für die Balz und können sich auch zurückziehen, falls es notwendig ist.

Hat man die Terrarien zusammengeschoben, kann man größere Öffnungen mit beispielsweise Büchern abdecken, damit kein Tier entkommen kann. Ab jetzt wird dem Halter eine Menge Geduld abverlangt. Es kann bis zu mehreren Stunden dauern, bis das Vorspiel und dann die anschließende Paarung anfängt. Meiner Erfahrung nach dauert das Prozedere bei baumbewohnenden Vogelspinnen deutlich länger, als bei bodenbewohnenden Arten. Es bleibt jetzt jedem selbst überlassen, wie er verfahren möchte. Entweder man nimmt sich die Zeit und beobachtet durchgehend die Tiere oder man lässt die Terrarien über Nacht einfach beisammen und hofft, dass alles gut geht.

Bei bodenbewohnenden Arten, die ich züchte, bin ich in der Regal anwesend. Bei baumbewohnenden Arten lasse ich die Terrarien beisammen und lasse die Tiere alleine. Hin und wieder schaue ich ins Zimmer rein. Sehe ich die Weibchen trommeln oder zittern, dann bin ich guter Dinge und lasse die Tiere in Ruhe. Falls ich erkenne, dass das Weibchen nur dem Männchen hinterherläuft und kein besonderes Verhalten zeigt, versuche ich die Tiere zu trennen. Das Weibchen wird erneut gefüttert und ein oder zwei Wochen später folgt ein neuer Anlauf.